Ina Brauckhoff und das Lehrgebiet Deutsch als Fremdsprache

Samstag 15.00 Uhr, Theatertreff

„Da waren vor allem das gepflegte Stadtbild mit dem Prinzipalmarkt, dem Aasee, dem Schloss, dem Zusammenklang von rotem Ziegel und gelbem Sandstein.“

—Kreative Lesung internationaler Studierender

„Jetzt fühle ich mich hier wie zu Hause.“ – „Die Bäume schenken der Stadt einen braun-orangen Teppich aus Blättern.“ – „Genau genommen bin ich nicht nur den Artikeln des Supermarkts hinter dem Eingang fremd, sondern vor allem mir selbst.“ –– „Die Erinnerung führt uns vor Augen, was wir in der Vergangenheit erlebt haben.“ – „Als ich nach Deutschland kam, war es ziemlich hart, mich daran zu gewöhnen, dass hier das Leben nicht so schäumend ist.“ – „Ich habe das Gefühl, dass ich meine Mutter so sehr brauche.“ – „Am Anfang hatte ich Angst vor den Fahrradfahrern.“

Münster ist international. Junge Menschen aus aller Welt, die nach Münster gekommen sind, um hier zu leben, zu studieren und zu arbeiten, präsentieren in ihren kreativen Texten und Gedichten ihre Sicht auf die „neuen Wände“ in Münster. Mal nachdenklich, mal amüsant, mal traurig, mal mit Humor geben sie uns Einblick in ihre ersten Erfahrungen in Münster und blicken zugleich zurück auf ihre Heimat, die sie nun mit anderen Augen sehen.

Die Texte entstanden im Rahmen ethnographischer Studien der Magisterarbeit von Ina Brauckhoff, die sich mit den Möglichkeiten des Kreativen Schreibens im Deutsch als Fremdsprache-Unterricht auseinandersetzte. Die Zeugnisse der Schreiberinnen und Schreiber belegen, wie viel mehr in der Fertigkeit Schreiben steckt, welch ein Potenzial in jedem Einzelnen schlummert und nur darauf zu warten scheint, ausgeschöpft zu werden. Es reichen kleine Anstöße, die viel bewirken können: Schreibkompetenz, Selbstvertrauen, Kreativität. Einhundert DaF-Lernende durften dies in den verschiedenen Schreibwerkstätten erleben. Mancher von ihnen hätte nie erfahren, was in ihm steckt, wenn er nicht die Gelegenheit erhalten hätte, seine eigenen Grenzen zu überschreiten, sich freizuspielen.

Die Publikation der Magisterarbeit sowie eine Anthologie, welche eine Auswahl der entstandenen Texte enthält, werden präsentiert.