Sonntag 11:00 Uhr – Kleines Haus

Rechercheprojekt von Sabrina Toyen, KOLLEKTIV LAUTSPRECHEREI & Big Band I

MEDEA KIND OF VOID

»Zwischen den Schenkeln hat die Macht eine Richtung.« Von allen guten Geistern verlassen wacht eine junge Frau in einem dunklen Keller auf, in dem kurz darauf das Urteil gegen sie vollstreckt werden soll: Kindesmord. Die Geschichte ihrer Abtreibung wird zum Abbild einer Welt, die von Gewalt und Ausgrenzung geprägt ist. Ihr Gegenüber bildet eine scheinbar gleichförmige Menschenmasse, die Medeas Versuch, sich zu offenbaren mit Interventionen bebildert.

Was passiert mit den jungen Menschen in Europa und darüber hinaus? Wie die Allegorie der Freiheit von Eugène Delacroix gehen sie auf die Barrikaden, im Bangen um ihre Freiheit, im Ringen um Selbstbestimmung.

Inspiriert von der wahren Geschichte einer deutschen Ärztin, setzt das KOLLEKTIV LAUTSPRECHEREI in MEDEA KIND OF VOID die existenziellen Fragen aus Euripides’ Tragödie in den Kontext einer Tyrannei der Intimität. Medea, als die tragische Frauenfigur der griechischen Mythologie schlechthin, kämpft in MEDEA KIND OF VOID als kluge und verzweifelte Frau des 21. Jahrhunderts mit den selbstzerstörerischen Tendenzen der Gesellschaft ihrer Zeit, an den vermeintlichen Grenzen eines europäischen Humanismus.

»Definition von Mutter: Die Möglichkeit, aus sich selbst herauszufallen. Einsicht bei Morgendämmerung: Ich rauch‘ einfach zu viel. Metonymie, ich. Und in die Leere, die mich ausfüllt, passen wir Alle hinein. «

MEDEA KIND OF VOID ist eine Kooperation zwischen dem KOLLEKTIV LAUTSPRECHEREI und der Big Band I der Universität Münster. Die Big Band I, unter Leitung von Ansgar Elsner, wird die Musik für die Inszenierung arrangieren.

Sabrina Toyen


KOLLEKTIV LAUTSPRECHEREI


Big Band I
Als Bestandteil des „studium generale“ ist die WWU-Big Band I Treffpunkt jazzbegeisterter Studenten aller Fakultäten. Seit mehr als 10 Jahren liegt die künstlerische Leitung des Ensembles in den Händen des Jazz-Saxophonisten und -pädagogen Ansgar Elsner. Seit dieser Zeit hat sich die Band zunehmend durch stilsichere Interpretationen, Homogenität und Spielfreude profiliert. Das Repertoire erstreckt sich vom klassischen Count Basie-Swing über modernen Bigband-Jazz (Oliver Nelson, Stan Kenton, Bill Holman, Thad Jones, Bob Brookmeyer), Latin und afrokubanische Musik (Pacquito de Rivera), bis hin zu Rock und Funk-Grooves (Bob Mintzer, Pee Wee Ellis). Auch eigene Kompositionen und Arrangements befinden sich im Portfolio der Band.