Seit sieben Jahre leben Jason und Medea als illegale Kriegsflüchtlinge in New York, ohne Geld, ohne Zukunft. Gewalt und Prostitution bestimmen ihren Alltag. Als Jason Claire, die Tochter des einflussreichen Sweatshop Bosses kennenlernt, verlässt er Medea und das gemeinsame Kind. Für Jason die Chance auf Aufstieg, für Medea der Verrat an der eigenen Person und ihrer Vergangenheit. Medea schwört Rache und das Schicksal nimmt seinen verhängnisvollen Lauf …
Mit „Manhattan Medea“ beschäftigt sich das Theaterlabor mit einer modernen Version des Euripides-Mythos. Es ist eine klassische Geschichte, die sich die deutsche Dramatikerin Dea Loher (1964 geb.) vor rund zehn Jahren für ein zeitgenössisches Stück ausgesucht hat. Es ist der Mythos der Medea, in dem es in immer wieder neuen Interpretationen doch stets um das Grundmuster der rächenden Frau geht, die vor Kindsmord nicht zurückschreckt. Loher studierte Philosophie und Germanistik in München. Für ihre Stücke „Olgas Raum“, „Tätowierung“ und „Adam Geist“ erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Sie zählt zu den bedeutendsten Dramatikern der gegenwärtigen deutschen Theaterszene.
„…: Unglaublich perfektioniert das Auf und Ab ihrer Gefühlsregungen, das Gebrüll, das Gezeter. Auch die Kampfszenen, das Wegstoßen, Zerren und Fallen, geschieht auf begeisternd hohem Niveau.“
„Eine perfekte Inszenierung von Enrico Otto.“
– Bernd Liesenkötter (WN, 02/2010)
Enrico Otto
Eva Schröer (Medea), Christoph Spielmann (Jason), Jörn Köster (Sweatshop Boss) Philipp Ronstedt (Velazquez), Hans Jakob Rausch (Deaf Daisy), Katarzyna Salski (Tänzerin/Claire)
Ulrich Martini